Tag 7 – Griechenland: Die verschwiegene Melodie
Die Sonne taucht die weißen Häuser in goldenes Licht, das Meer glitzert wie eine riesige Spiegelplatte.
Du bist in Athen, doch überall herrscht eine ungewohnte Stille.
Normalerweise erklingen in dieser Jahreszeit fröhliche Kinderlieder.
Doch heute schweigt die Stadt.
Dein IWO-Kommunikator surrt leise:
„Agent, Sektor Griechenland: Verlust akustischer Tradition. Weihnachtsklang nicht lokalisiert. Auftrag: Ursprung des Schweigens finden.“
Du folgst den Gassen bis zu einer alten Kapelle am Meer.
Ein Junge sitzt auf den Stufen, hält eine kleine, goldene Dreiecksglocke in der Hand und starrt traurig aufs Wasser.
„Niemand singt mehr“, sagt er leise. „Die Melodie ist verschwunden. Wir können ohne sie nicht singen.“
„Was ist passiert?“
„Letzte Nacht ist der Wind vom Meer gekommen und hat die Tradition mitgenommen. Jetzt klingen die Glocken leer.“
Er reicht dir ein zerknittertes Stück Papier, darauf steht ein Wort, in dem Buchstaben fehlen:
K _ L _ N T _
Darunter, in krakeliger Kinderschrift:
„Finde, was fehlt, es ist der Name unserer Tradition. Die Tradition, die uns Kinder von Haus zu Haus schickt und den Menschen Freude bringt.“
Du nimmst die Glocke, schüttelst sie leicht.
Ein einzelner, heller Ton erklingt, der durch die leeren Straßen hallt.
Du weißt: Wenn du den verlorenen Klang benennst, wird die Melodie zurückkehren.