Tag 2 – Frankreich: Das Flüstern der Lichter

 

Der Wind trägt den Duft von warmem Gebäck und Vanille durch die engen Straßen von Paris.
Zwischen den festlich geschmückten Häusern funkeln unzählige Lichterketten wie kleine Sterne, die sich in den Fensterscheiben spiegeln.
Du folgst der Seine, bis du vor der Kathedrale von Notre-Dame stehst, hoch, still, ehrwürdig.

 

Ein kleiner Straßenmusiker spielt „Il est né le divin enfant“, das traditionelle französische Weihnachtslied.
Die Melodie klingt zart, fast wehmütig.
Dann spürst du in deiner Manteltasche ein leises Vibrieren. Dein Kommunikator der Internationalen Weihnachtsorganisation (IWO) meldet sich:


„Agent, wir haben Hinweise auf einen Verlust der Weihnachtsstimmung im französischen Sektor.
Berichte deuten auf erloschene Fensterlichter und eine rätselhafte Sprachverwirrung hin.
Ermittle die Ursache und stelle den kulturellen Zauber wieder her.“


Du folgst der Spur durch die Gassen.
Vor einem kleinen Bäckerladen fällt dir auf, dass alle Schilder, Plakate und Dekorationen plötzlich die gleichen Buchstaben tragen:
N… O… .

 

Eine ältere Frau steht neben dir, seufzt:
„Früher, als die Kinder das noch verstanden, da wussten sie, was dieser Schriftzug bedeutet. Heute … ist alles vergessen.“

 

Sie blickt dich an.
„Vielleicht weißt du es ja, Agent. Sag mir, welches Wort fehlt. Das Wort, das in Frankreich die Ankunft der Weihnacht bezeichnet.“

Sie reicht dir ein kleines Kärtchen mit verblassten Buchstaben:

NO....

 

Das fehlende Zeichen blinkt auf wie eine Sternschnuppe und du weißt:
Wenn du das Wort wieder aussprichst, wird die Weihnachtsmagie zurückkehren.